María Belén Gómez G.

Geboren 1994 in Asunción, Paraguay; ihre Familie ist eine der wichtigsten Säulen in ihrem Leben, sie hat zwei Geschwister; sie ist Logopädin; seit ihrem 10. Lebensjahr gehört sie zur MJF; nimmt an den Familien-Missionen teil und begleitet die Trägerinnen in der MJF.

Welche Erfahrungen haben dich als Frau geprägt?

“Wer mich sieht, soll dich sehen”.
Dieser Satz begleitet mich und prägt meinen Lebensweg. Während der Zeit meiner Zugehörigkeit zur Schönstatt MJF lernte ich ihn immer tiefer verstehen. Der Moment, als ich begann, bei der Schönstatt MJF mitzumachen, ist ein Meilenstein in meiner Lebensgeschichte und hat mich stark in meinem Frausein geprägt. Ich habe schon früh angefangen und wuchs an der Hand der Gottesmutter Maria und durch die Pädagogik unseres Vaters und Gründers. Sie lehrten mich und erzogen mich im Blick auf den Wert der Frau; sie zeigten mir, wie wichtig wir als Frauen sind. Ich lernte, wie wir durch die Selbsterziehung und in Freiheit auf uns achten und uns wertschätzen müssen, denn wir sind Kinder der Königin.Das Ideal der Mädchenjugend in Paraguay heißt: “Frau, von der Sonne umkleidet, Herz der Nation Gottes.” Dieses Ideal war in verschiedenen Etappen meines Lebens ein Impuls für mich; wie eine Glocke klang es in mir und erinnerte mich daran: Der Immaculata ähnlich werden. Ich kann sagen, dass es tief in mich eingedrungen ist und Spuren hinterlassen hat, denn jeden Tag wird einem bewusst, was für eine Gabe es ist, eine Frau zu sein, und wie wertvoll es ist, dass wir uns um unser Inneres und Äußeres kümmern. Diese Ideale waren sehr wichtige Säulen für mich, und heute kann ich sagen, dass sie mir geholfen haben, meine Berufung wachsen zu lassen, ohne dass ich mir dessen bewusst war.

Wo in deinem Leben hast du Gott erfahren?

Im Laufe meines Lebens konnte ich Gott in verschiedenen Situationen spüren. Ich wuchs in einer ganz katholischen Familie auf, die mich seit meiner Kindheit den Wert des Gesprächs mit Gott (Gebet) und des Dienstes an anderen (Gott in meiner Umgebung sehen) lehrte. Es macht mir Freude, Gott im Lächeln der Kinder, in der Freude einer Gruppe von Freundinnen und auch in der Liebe innerhalb der eigenen Familie zu entdecken.Doch die Erfahrung, die für mein Leben bedeutungsvoll war, die Erfahrung eines ganz nahen Vatergottes, machte ich an dem Tag, als ich meine Berufung entdeckte. Oft vergisst man im Eifer, das eigene Leben im Griff zu behalten, dass es einen göttlichen Plan gibt, einen Plan, der nur auf unser Glück zielt.Dies prägt und berührt mich tief, denn ich glaubte, dass ich alles unter Kontrolle hätte und dass der Weg, den ich gewählt hatte, derjenige sei, auf dem ich Erfüllung finden würde. Aber mir wurde klar, dass Gott auf mich schaut, mich erwählt und mich bei meinem Namen ruft. Durch diesen barmherzigen Blick Gottes konnte ich verstehen, dass er mich in meiner Kleinheit erwählt, so wie ich bin, dass er mich erzogen hat und mein Herz vorbereitet hat, damit ich seinen Willen erkenne. So begegnete ich einem väterlichen Gott, der nur eines will: sein Kind in Liebe umfangen. Ich bin sein Geschöpf, so hat er mich gedacht und ersehnt.Heute kann ich sagen, dass dieser Prozess, dieser Sprung ins Nichts, der der Anfang meiner Berufung ist, in einem Satz ausgedrückt werden kann:
„Das Abenteuer der Berufung beginnt mit einem frohen JA zu Gott und wird im Gebet gestärkt.“
Denn es ist wirklich ein Abenteuer, zu dem Gott uns einlädt, und es ist dieses frohe Ja, durch dein Leben ein Werkzeug Gottes zu sein, das in dir den Wunsch weckt, dem göttlichen Willen zu folgen. Es ist dieses Ja, das dir Frieden bringt und dich anregt, neu zu beginnen, und das gestärkt wird in diesem täglichen und konkreten Dialog mit Gott unserem Vater.

Was siehst du als die Herausforderung für Frauen heute?

In der Welt von heute erleben wir als Frau und Jugendliche die größte Herausforderung: unseren eigenen Idealen und dem des Frauseins treu zu bleiben. Ich erwähne das, weil wir Jugendlichen heute sozusagen ein „Wegwerf-Leben“ leben, nach der Theorie „man lebt nur einmal“. Wir neigen dazu, Dinge zu versuchen und auszuprobieren, die nicht zu unseren Idealen passen.
Heute kostet es viel, anders zu sein und gegen den Strom zu schwimmen. Es ist leichter, sich von der „Welle“ der Gesellschaft, des Massenmenschen, tragen zu lassen. Gegen den Strom schwimmen macht müde, verlangt doppelte Anstrengung, und oft werden wir besiegt.
Die Ideale des Frauseins müssen tief in uns selbst verwurzelt sein; wir müssen uns kennen, lieben und schätzen, mit der festen Überzeugung, dass wir von Gott erwählt und geliebt sind. Diesen Weg wählen, ohne zu fragen, von welchem Strom sich die Welt treiben lässt, sondern den Strom eines authentischen Seins wählen, eines treuen Abbildes der Gottesmutter Maria, das in der heutigen Jugend so abgetan wird.

Was möchtest Du durch Dein Leben in dieser Welt verändern?

“Niemand soll zu dir kommen, ohne dass er besser und glücklicher wieder weggeht.” Heilige Mutter Teresa von Kalkutta
Ich beginne mit diesem Wort von Mutter Teresa, weil ich überzeugt bin, dass wir durch Bindungen ein Netz der Liebe und Freude schaffen können. Und wie dieses Zitat sagt, ist es meine größte Sehnsucht, ein Werkzeug Gottes zu sein, an dem Platz, wo ich stehe, durch mein Zeugnis und meinen Lebensstil. Damit jede Person, die mir begegnet, die Freude spüren kann, ein Kind Gottes zu sein.Ich möchte gerne wie eine Stufe sein, eine Brücke, für jeden Menschen in seiner Verbundenheit mit Gott. Das große Werk unseres Vaters und Gründers weitertragen, dieses Schönstatt, das mich in meiner ganzen Integrität wachsen ließ und gestärkt hat, damit viele einen Halt finden, eine tiefe Verbundenheit mit der Gottesmutter Maria und damit vom Heiligtum aus die Gnaden fließen und fruchtbar werden im Leben der anderen.