Geboren 1987 in Schwäbisch Gmünd, als Gesundheits- und Krankenpflegerin auf einer Intensivstation tätig, gehört zu den jungen Frauen der Schönstattbewegung.
Die Erfahrungen, die mich als Frau prägen, sind eher banal aber trotzdem bedeutsam:
Frau sein zu dürfen heißt für mich auch „schwach sein zu dürfen“ – ich muss mich beispielsweise nicht in technischen Dingen auskennen. Deshalb freue ich mich, wenn ich darin Unterstützung erhalte.
Andererseits gehen Sie auch manches an, was man von einer Frau nicht als erstes erwartet. Sie haben Ihr eigenes Haus geplant und gebaut. Wie kam es dazu und wie war das für Sie, so ein großes Projekt allein durchzuziehen?
Ich bin in diese „Bauerei“ wohl eher „hineingestolpert“. Ursprünglich hatte ich nicht vor, alleine ein Haus zu bauen. Durch mehrere Umstände kam es dann dazu, dass mich dieser Gedanke nicht mehr losließ. Der Platz, früher ein Garten im familiären Besitz, fiel in ein neu erschlossenes Baugebiet. Meine Überlegungen, neben dem Wunsch, Wohnraum zu haben, gingen auch dahin, dies als eine Art der Geldanlage zu sehen. Mit meiner damaligen Wohnsituation unzufrieden, kam es, dass ich nun hin- und hergerissen war, was dieses Projekt anbelangte. Da war einerseits die Sehnsucht in mir, endlich anzukommen: „Zu Hause sein“; anderseits auch die Herausforderung, Neues zu wagen, wobei natürlich ganz stark auch langfristige finanzielle Aspekte eine Rolle spielten.
Rückblickend war das Projekt dann schon eine große Nummer, was mich natürlich auch persönlich sehr an Grenzen brachte, kannte ich mich ja so gar nicht mit Bauanträgen, Heizsystemen, Bauweißen, finanziellen Verträgen usw. aus. Was mir in dieser Zeit dann immer wieder neue Motivation gegeben hat, ist ein Spruch Pater Kentenichs: „Schwierigkeiten aller Art sind Aufgaben“.
Rückblickend war es wohl alles andere als selbstverständlich, dass dieses Projekt so reibungslos verlief. Die Unterstützung Gottes durfte ich auch hier in bestimmten Menschen erfahren!
Mit kritischen Stimmen und Reaktionen des Unverständnisses musste ich jedoch auch klarkommen: „als Frau alleine ein Haus bauen!?“
In der Familie spielte der Glaube schon immer eine tragende Rolle, somit kam ich bereits sehr früh in Kindertagen damit in Berührung.
Später dann, als berufliche Entscheidungen anstanden, konnte ich im nahe gelegenen Schönstattkapellchen (Barnberg, bei Mögglingen im Ostalbkreis) Kraft und Orientierung finden. Natürlich auch in den Veranstaltungen der Schönstattjugend (z.B. Nacht des Heiligtums)
Sie sind von Beruf Fachkrankenschwester in der Intensivpflege. Welche Rolle spielt Gott hier für Sie?
Ich erlebe oft ein Ausgrenzen des Todes auf der Intensivstation. Neben einer hochmodernen Hightechmedizin scheint Tod und Sterben einfach nicht zu passen. Mir persönlich ist es jedoch ein Anliegen in ausweglosen Situationen, den Betroffenen und Angehörigen ein menschliches, würdevolles aber auch individuelles Sterben/Abschiednehmen zu ermöglichen. Gespräche und Diskussionen über Therapiezielbegrenzung oder Änderung im Rahmen der klinischen Ethikkommission sind dabei für mich eine wertvolle Hilfe und Unterstützung im Berufsalltag.
Eine der Herausforderungen für Frauen heute sehe ich darin…
…eine gute Balance zu finden zwischen Selbstverwirklichung und Hingabe. Frauen können sich heutzutage ihre eigene Existenz aufbauen, was noch vor mehreren Jahrzehnten undenkbar erschien. Frauen verdienen ihr eigenes Geld und können sich so selbst finanziell absichern.
Ergänzung der beiden Geschlechter in einer nach wie vor eher traditionelleren Rollenverteilung, finde ich jedoch persönlich schöner.
Mein Motto: „Die Welt ein bisschen Schönstatt machen“, das heißt: