Geboren 1964 in Costa Rica. Verheiratet mit Alejandro, drei Kinder. Pharmazeutin, Abschluss an der Universität von Costa Rica. Verantwortlich für Qualitätsmanagement im Familienunternehmen, wo sie mit ihrem Mann, dem Leiter der Firma, zusammenarbeitet. Sie gehört mit ihrem Mann zum Familienbund in Costa Rica.
Einer der entscheidenden Faktoren, der mich als Frau prägte, war das Geschenk, eine ganz vorbildliche Mutter zu haben: Eine Frau, die sich auf außergewöhnliche Weise entfaltet hat in ihrer Rolle: als Ehefrau, Mutter, als berufstätige und intellektuelle Frau, in lebendigem Glauben – und das alles in einer für die Frau im Allgemeinen schwierigen Zeitepoche.
Mein Beruf als Pharmazeutin und das Unternehmen, das meine Mutter aufbaute und das mein Großvater gegründet hatte, erlaubte es mir, sowohl meine Rolle im Beruf als auch als Mutter zu leben und auszuüben. Ich konnte meine beruflichen Aufgaben erfüllen, ohne jemals Zeit und Zuwendung für meine Kinder dafür opfern zu müssen, da ich stets mit ihnen zusammen sein konnte.
Mein Mann hat ebenfalls dazu beigetragen, dass ich immer mehr Frau wurde – wenn es denn Wachstumsstufen des Frauseins gibt – und dass ich als Person zu innerer Fülle heranreifte. Er ist mein Fan, mein Vertrauter, mein Freund, meine Ergänzung, der bedingungslose Begleiter meines Lebens seit meinem 17. Lebensjahre. In den letzten Jahren wurde er auch mein Arbeitskollege, wenn wir uns Tag für Tag der schweren Aufgabe stellen, gemeinsam das Unternehmen voranzubringen.
Und natürlich haben mich meine drei Kinder geprägt, das heißt, das Muttersein und der Auftrag, den Gott mir anvertraut hat, für diese drei Leben zu sorgen. Dies führte dazu, dass ich immer wieder neu erfinderisch sein musste, vor allem, wenn es darum ging, ihnen den Weg des Glaubens zu zeigen. Jetzt sind sie meine Lehrer in vielen Bereichen.
Geprägt haben mich auch die verschiedenen Gemeinschaften, die uns Schönstatt geschenkt hat. Und schließlich, viele Menschen, die ich kennen lernen durfte, mit denen ich im Laufe meines Lebens zusammenleben durfte: Meine Schwester, meine Tochter, meine beiden Söhne, meine Freundinnen, Frauen aus meinem Kurs im Familienbund, meine geistliche Begleiterin – alles heroische Vorbilder, die mich ständig herausfordern und lehren, vom kulinarischen bis hin zum beruflichen und intellektuellen Bereich.
Ich gehe jetzt 13 Jahre an der Hand von Pater Kentenich in diesem seinen Schönstattland und fühle mich dabei als Lieblingskind. Wegen der Art und Weise, wie sich Maria in verschiedenen Epochen meines Lebens offenbarte, kann ich heute sagen, dass ich Gott erfahren habe durch „drei Marias“: Maria „von der schönen Dekoration“, Maria vom Rosenkranz, Maria vom Liebesbündnis.
Maria „von der schönen Dekoration“
Als unsere Kinder noch sehr klein waren, war es meine größte Unsicherheit, ob ich fähig sein würde, sie zu guten Männern und Frauen zu erziehen, die bewahrt bleiben vor den Gefahren der Gesellschaft. Wir begannen, eine „ökumenische“ Gruppe zu besuchen. Dort hatte ich eine kerygmatische Begegnung mit Jesus, die mein Leben für immer veränderte. Ich verliebte mich in ihn, in sein Wort und vertraute, dass er meine Kinder für mich erziehen würde. Mit großem Verantwortungsbewusstsein und mit Leidenschaft übernahm ich die Aufgabe, mit all meinen Kräften dafür zu arbeiten, dass meine Kinder Männer und Frauen des Glaubens werden, dass ihr Leben in Jesus seine Mitte finden würde.
Maria war in meinem Leben gegenwärtig durch das Weihnachtskrippchen oder durch eine Postkarte in einer Schublade. Es war ein würdiger Schmuck mit viel Symbolik, der die Wohnung verschönerte… aber es war eben nur eine weitere Dekoration. Aus dieser Zeit habe ich sehr schöne Erinnerungen an Menschen, die ich sehr bewundere. Trotzdem trafen mein Mann und ich die schwierige Entscheidung, uns von der Gruppe zu trennen, weil wir merkten, dass wir durch einen falsch verstandenen „Ökumenismus“ fast alle unsere katholischen Bräuche aufgegeben hatten. Nach unserem Weggang entschieden wir uns, unsere Kirche tiefer kennen zu lernen und sie bedingungslos zu lieben.
Und da kam Schönstatt in unser Leben. Eine Zeit der Vorgründung in Costa Rica, in der wir Beiträge zum Gnadenkapital schenkten, um „ein Heiligtum“ zu bauen. Das Bildstöckchen in Villa Bonita de Tres Ríos war Zeuge der Anfangszeit: Zehn Jahre mit vielen Morgenwachen, die für das so sehr ersehnte Heiligtum geschenkt wurden.
In mir entstand eine tiefe, eifrige Liebe zum Rosenkranzgebet; es wurde sozusagen zu meiner Gebets-Waffe. Aus innerer Überzeugung trat Maria vom Rosenkranz in mein Leben und hat mir nach und nach das Herz gestohlen. Auch wenn wir während jener Epoche des Ökumenismus nie aufhörten, gemeinsam als Familie zur heiligen Messe zu gehen, bedrückte es mich, dass unsere Kinder ohne die Gottesmutter Maria im Glauben aufgewachsen waren. Und für lange Zeit fühlte ich einen tiefen Schmerz in meinem Herzen wegen unseres kleinen großen Fehlers. Durch den Rosenkranz bat ich die Gottesmutter, dass sie ihn auf irgendeine Weise wieder gutmachen möge. Und ich bat darum, dass sie Teil des Glaubens meiner Kinder werden möge, damit diese in der Fülle des katholischen Glaubens leben.
Und bald kam die Maria vom Liebesbündnis, die Maria der großen Umwandlung. Pater Kentenich wurde zu meinem Vater, er führte mich in Liebe und Weisheit und schenkte mir die Gruppe „Chapeadores de María“, das Liebesbündnis, das Persönliche Ideal, das Eheideal und eine neue Gemeinschaft im Familienbund: den Fidelitas-Kurs.
Und Gott schenkt durch das Liebesbündnis einen neuen Sinn und eine neue Fülle für mein Leben – für unser Leben – weil die MTA im Lauf der Zeit mit sanfter Gewalt jedes unserer Kinder freundlich aufnahm.
Die „drei Marias“ verwandelten sich – wie bei einem Licht, das durch ein Prisma scheint – in drei kleine und große Ideale für mich:
Die Maria „von der schönen Dekoration“, die mich zum Ja der Verkündigungsstunde inspiriert, dazu, Werkzeug für diejenigen zu sein, die Gott mir anvertraut und die meinen Weg kreuzen; die Maria vom Rosenkranz, die wie in Kana bittet, betet und vertraut für die anderen, und die Maria vom Liebesbündnis, die den Heiligen Geist empfängt und erwartet und die uns mit seinem Feuer in die Welt sendet, damit jeden Tag Pfingsten sei.
Ein interessanter Kommentar eines Philosophen besagt, wenn man den moralischen Stand einer Gesellschaft bewerten wolle, müsse man zuerst die Frauen dieser Gesellschaft studieren. So habe man einen guten Anhaltspunkt das sittliche Niveau. Die Frau ist die Baumeisterin und der Angelpunkt, der Grundstein der Gesellschaft. Die Rettung der Menschheit, das heißt, Christus, kam durch eine Frau. Als Mütter, Ehefrauen und berufstätige Frauen gehen die Frauen und Männer durch unsere Hände, die die Gesellschaft bilden, ihr Weg geht sozusagen durch unser Leben hindurch. Wie man aus der Bibel sehr gut herauslesen kann, können Frauen Werkzeuge des Guten oder des Bösen sein. Wenn unsere Augen sich auf Maria richten, wird sie das ideale Vorbild sein, das wir brauchen, um zum Guten zu führen. Die Herausforderung für uns liegt darin, dass wir uns unserer Verantwortung bewusst sind und ebenso der Macht, die wir ausüben, vor allem im Schoß unserer Familie, bei unseren Kindern, aber – nicht weniger wichtig – auch im beruflichen Bereich. Wir können entweder Stolperstein oder Segensquelle sein, um durch unsere Fähigkeiten Männer und Frauen zu formen, zu lenken und zu inspirieren, die träumen und fliegen können, so weit und hoch wie es Gott zulässt, die Brücken zum Himmel sein können oder eben das Gegenteil. Wir haben den Schlüssel in unseren Händen für die Kämpfe, die wir im Moment als Gesellschaft zu bestehen haben.
Möge kein Leben durch unsere Hände gehen, ohne dass wir wie Maria Werkzeuge des Segens sind.
Ich wünsche mir, dass wir die existierenden Differenzen zwischen katholischen Christen und all den anderen Gruppierungen miteinander versöhnen können. Die Christen, die weit entfernt vom katholischen Glauben aufwachsen, verlieren den großen Reichtum unserer Kirche. Ich erlaube mir eine Analogie – mit allem Respekt für jene, die dies aus verschiedenen Gründen nicht so erlebt haben: Es gibt außergewöhnliche Menschen, die aus Familien kommen, wo nur der Vater oder die Mutter da waren. Aber das heißt nicht, dass es für ein Kind das ideale wäre, so aufzuwachsen, sondern, wie Gott uns gedacht hat, mit einem guten Vater und einer guten Mutter. Darin besteht der große Reichtum, die Weisheit Gottes, und somit der wunderbare Unterschied zwischen denjenigen, die in der Nähe unserer geliebten Kirche aufwachsen, und jenen, die eben in der Ferne sind.
Ich wünsche mir, dass wir – im Heiligen Geist geeint – das Evangelium allen ernsthaft verkünden, die Christus und Maria nicht kennen. Durch eine erste Initiative sollten wir die Einheit der apostolischen Kräfte innerhalb der Kirche erreichen, indem wir die Charismen der verschiedenen Bewegungen und Pfarreien an den „runden Tisch der Gemeinschaft und Mitarbeit“ in allen Diözesen der Welt zusammenholen. Danach geht es darum, die anderen christlichen Gruppierungen zu einen zur Evangelisierung der Welt und somit zur Verwirklichung der dritten Zielgestalt Schönstatts, wie Pater Kentenich es erdacht und erträumt hat.
Der Apostolische Weltverband ist nicht länger ein Traum: Das Modell des ‚runden Tisches‘ ist ein Geschenk Schönstatts für die Kirche und kann in allen Diözesen der Welt umgesetzt werden.