Geb. 1964, lebt in Szombathely, Ungarn. Violinistin im Symphonieorchester Savaria, Unterricht an der Körmender Musikschule und Geigenlehrerin. Verheiratet, sechs Kinder zwischen 16 und 28 Jahren. Seit 2004 gehört sie zum Familienbund, seit 1994 zu einer Familienligagruppe.
Seit meiner Kindheit fühle ich mich besonders geliebt und erwählt. Vielleicht ist das – zwischen zwei Brüdern – verständlich. Die (traditionelle) Frauenarbeit (Kindererziehung und Haushalt) wird bei uns bis auf den heutigen Tag als wichtig erachtet und besonders geschätzt. Basis dafür ist sicher auch unsere katholische Einstellung und die besondere Wertschätzung für die Gottesmutter Maria.
Meine Großmütter und meine Mutter sind für mich und mein Leben Vorbilder gewesen. In der Zeit des Weltkrieges haben sie in heroischer Weise ihre Familien gerettet und ebenso auch viele Notleidenden in ihrer Umgebung. Bisher hatte ich noch keine so schwere Lebenssituation, die damit vergleichbar wäre. Deshalb fühle ich mich durch ihr Leben gestärkt, ermutigt und motiviert, durchzuhalten. Die männlichen Mitglieder unserer Familie respektieren uns Frauen und unterstützen uns mit Wertschätzung.
Meine erste wirkliche Gotteserfahrung machte ich im Alter von 23 Jahren bei meiner Erwachsenenfirmung. An diesem Tag habe ich mich sehr bewusst für Gott und die katholische Kirche entschieden. Auch meine Kinder haben sich eigenständig für ihre Firmung entschieden.
Als ich dann Schönstatt kennengelernt und mich der Bewegung angeschlossen habe, wurde meine Beziehung zu Gott immer tiefer und stärker. Hinter jedem Ereignis in meinem Leben suche ich Gottes Führung. Für Eltern ist die ständige „Aussaat“ ohne Rückmeldung oft eine erfolglose Arbeit. Es ist eine große Hilfe, mit Eltern, die ebenso kämpfen, in Kontakt zu sein – auch im Gebet. Kleine Erfolge machen mich immer sehr dankbar und stärken mein Vertrauen auf die Hilfe der Gottesmutter. Gott weiß, wann ich eine kleine Ermutigung brauche in meinen Erziehungskämpfen. Dann wird mein „Nichts-sein“ offensichtlich. In allen Fällen halte ich mich intensiv an Gott fest.
Ich arbeite als Violinistin in einem Sinfonieorchester. Ich bin froh, dass ich nach der Geburt meiner Kinder wieder dort einsteigen konnte, wo ich vorher aufgehört hatte. Ich liebe diese meine Arbeit sehr. Mein Arbeitsplatz bringt viel Unsicherheiten mit sich, ich weiß nie, wie es zeitlich genau sein wird (an welchem Wochenende ich zum Beispiel abkömmlich bin und wann nicht). Daher muss ich mich oft auf Gott verlassen.
Als Frau sehe ich es als meine Aufgabe, eine warme, liebevolle Atmosphäre zu schaffen. Für meine Familie ist es mir wichtig, Räume und Zeiten zum Verweilen, zur Kontemplation und zum Tiefgang zu ermöglichen – und nicht nur darauf zu achten, dass wir Termine und Fristen einhalten.
Ich möchte, dass meinen Töchtern bewusst ist, wie kostbar es ist, Kinder zu haben. Nur Frauen können gebären, ihr JA ist Teil der Schöpfung. Von ihrer Entscheidung hängt die Chance zu neuem Leben ab.
Für mich ist das so wichtig, dass ich diese Entscheidung über alles andere in meinem Leben gestellt habe. Ich gab meine Anstellung im Orchester zugunsten meiner sechs Kinder auf und blieb 16 Jahre lang zu Hause mit den Kindern. Ich hatte Gelegenheit, die Methode der natürlichen Familienplanung kennenzulernen und auch weiterzugeben. Multiplikatorin für NFP zu sein ist auch ein Teil meines Lebens geworden.
Ich möchte den Menschen um mich herum in Liebe dienen. Ich hoffe, dass ich darin ausdauernd und treu bleiben kann.
Ich möchte mehr Zeit im Gebet verbringen. Ich bete sehr gerne. Jemand sagte über den heiligen Franziskus, dass sein ganzes Wesen Gebet geworden ist. Ich arbeite daran, wie er „Meister des Gebetes“ zu werden.
Ich versuche, meinen Kindern ein Beispiel zu geben. Wie ich mich auf meine Großeltern und Eltern verlassen konnte, so sollen meine Kinder sich auch auf uns verlassen können. Unter allen wichtigen Werten möchte ich besonders die Glaubwürdigkeit hervorheben. Mein Ziel: An Gott festhalten und auf die Gottesmutter vertrauen.