69 Jahre alt; Sozialarbeiterin – Leiterin des Kinderdorfs Christkönig, Guayaquil, Ecuador. Noni Quiroz Heinert gehört zu den Frauen von Schönstatt.
– Meine Mutter. Sie hat ihr Leben zu einem bereiten „Ja“ zum Willen Gottes gemacht. In meinem Beitrag möchte ich die Bedeutung meiner Mutter hervorheben, denn es geht um „100 Frauen“. Meine Mutter, die alle Lola riefen, kam durch einen spanischen Priester, der nach Chile reiste, zur Schönstatt-Bewegung. In Bellavista / Chile lernte sie diese Bewegung mehr kennen. Meine Mutter war 38 Jahre alt und hatte zu dieser Zeit 10 ihrer 11 Kinder. Dank Schönstatt konnte meine Mutter leben und beten und leiden und sich freuen. Sie liebte. Damit machte sie Schule! Das war faszinierend für mich und nach meiner Wahrnehmung für viele. Die letzten 10 Jahr ihres Lebens musste sie im Rollstuhl sitzen. In ihrem letzten Lebensjahr – sie war bereits sehr behindert – bot einer meiner Brüder ihr an, sie zum Heiligtum zu bringen. Ich weiß, wie viel es sie kostete, dieses Angebot anzunehmen. Als sie dort ankam, ging ich zu ihr hin, um sie zu begrüßen. Ich wohne neben dem Heiligtum. Sie sagte zu mir: „Ich bin so glücklich, hier zu sein. Ich will meine Augen nicht zumachen, damit ich weiß, dass ich wirklich hier bin.“ Inzwischen ist meine Mutter verstorben. In der Ewigkeit, im „ewigen Schönstatt“ weiß sie, wie wahr Schönstatt ist.
– Dass ich Zeit meines Lebens von guten Menschen umgeben war.
– In großen und kleinen Entscheidungen stets die Möglichkeit gehabt zu haben, ohne Druck wählen zu können – lebendig vermittelt durch Vorbilder und Modelle in meiner Umgebung.
– Die MTA von Schönstatt. Pater Josef Kentenich mit seiner überzeugenden Botschaft vom Beitrag der Frau aufgrund der Seinsordnung. Und sein Wort von der „Größe des Kleinseins“, dass nichts verloren ist.
Die Ehe war in der Frage meiner Berufung bis zu meinem 25. Lebensjahr die ganz feste und einzige Option. Am 29. August 1976 schloss ich das Liebesbündnis. Es war Sonntag und der Gedenktag der Enthauptung von Johannes dem Täufer. Einige Monate später sprach ein Schönstattpater, mit dem ich bei den Kindern zusammenarbeitete, mit mir über die Möglich-keit, mein Leben Gott zu weihen im Institut der Frauen von Schönstatt. Damit hatte er mich „entwaffnet“. Es war eine Gemeinschaft, von der ich nichts wusste. In Ecuador gab es sie nicht. Ich fragte nicht nach. Meiner Mutter erzählte ich davon, die zur Gründungsgruppe der Schönstatt-Bewegung in Ecuador (1960) gehörte. Sie sagte zu mir: „Warum stört es Dich, dass dieser Pater wagte, Dir einen Weg für Deine Berufung aufzuzeigen? Er hat Dich nicht gedrängt. Er hat Dir nur eine Tür geöffnet.“
Es fasziniert mich bis heute, dass meine Mutter, die diese Gemeinschaft auch nicht kannte, mir so antwortete. Ich begann zu überlegen. Gott ist in Zweitursachen und in unserem Verstand und Herzen gegenwärtig. Fast in allem und auf so konkrete Art und Weise, dass es für mich leichter wäre, zu berichten, wo ich ihn nicht erfahren habe.
Im Leben unserer Familie, 11 Geschwister: 8 Töchter und 3 Söhne. Alle mit lebhaftem Temperament. Es gab viel Musik, Lachen und Kämpfe.
In unserer Gemeinschaft, dem Institut der Frauen von Schönstatt. Eine übernatürliche Sicht auf alles Natürliche.
In der Schönstattfamilie von Ecuador, einem Land mit einer ausgeprägten marianischen und kindlichen Mentalität.
Im Heiligtum. Ich erlebe es wie den Himmel selbst. „Ich sehe den Himmel offen.“ Ich erfahre dort einen offenen Himmel.
Eine sehr wichtige Erfahrung in meinem Leben war die Überraschung, dass GOTT mich für sich wollte.
Eine andere Erfahrung hat mit dem Gehorsam zu tun. Als mein Vater im Sterben lag, hatte ich eine Reise schon ganz fest geplant. Da sagte ich zu meiner Mutter: „Ich will nicht verreisen. Was soll ich tun?“ Sie antwortete mir: „Tu das, was für Dich am Schwierigsten ist.“
Es gibt vielfältige Herausforderungen. Und in jeder Situation! Ich halte es für wesentlich, dass die Frau bis in ihr Unterbewusstsein hinein überzeugt ist vom Plan GOTTES, wie er ihn uns gezeigt hat, als er Maria erwählte: dass es das Sein der Frau braucht und dass die Frau diesen Plan zu erfüllen weiß in Ergänzung zum männlichen Sein – ohne Frage – in einer Haltung, die heilt – rettet – emporhebt. „Die Aufgabe unseres Lebens ist eine dreifache: wir müssen beten, arbeiten und leiden.“ Pater Kentenich
Ich möchte mich von GOTT gebrauchen lassen, um dieses ambivalente Verlangen zu stillen, – einerseits „Erhebung der Natur durch Naturopferung“, andererseits Sühne. Heutzutage leben viele von Reaktion zu Reaktion, jedoch nicht aus einer inneren Haltung. Schönstatt lädt uns ein, konkret zu werden mit der Empfehlung einer Geistlichen Tagesordnung, gestaltet im Licht eines persönlichen Lebens- und Gemeinschaftsideals. Ich glaube, dafür gibt es ein treffendes und hilfreiches Wort: „Für sie gebe ich mich selbst hin.“ Anstatt anderen die Last aufzuladen, biete ich mich selbst an.