1990 in Oppeln (Polen) geboren und mit zwei älteren Geschwistern aufgewachsen. Sie arbeitet bei einer großen deutschen Supermarktkette im Bereich Nachhaltigkeit und Wertstoffmanagement. Mit etwa sieben Jahren kam sie zur Jugendgemeinschaft der SchönstattMJF und schloss sich später bei den Berufstätigen Frauen in Deutschland an.
Wenn ich auf mein Leben als Frau zurückblicke, sehe ich viele Erfahrungen, die die meisten Frauen in ihrem Leben gemacht haben. Als Kind und Teenager war ich nicht sehr beliebt, ich hatte nur wenige Freunde, ich wurde von meinen Schulkollegen gemobbt und mit hässlichen Worten belegt.
Ich träumte davon, jemand Berühmtes zu werden, ein Model, eine Schauspielerin – jemand, der schön ist, ich wollte von anderen „gesehen“ werden, geschätzt werden, „schön“ genannt werden. Meine Familie aber machte mir wiederholt klar, dass Make-up und schöne Kleidung dazu dienen, Männer anzulocken. Dies sei der unaufrichtige Weg, um mein Glück zu erreichen. Deshalb sollte eine Frau, die Gott gefällig leben will, dies nicht tun…
Diese Dissonanz wirkte sich viele Jahre lang auf mein Leben aus. Mein Frausein war in der dunklen, formlosen Kleidung versteckt und meine Ängste und Unsicherheiten waren mit Make-up bedeckt.
Erst als ich mich akzeptiert habe, so wie ich bin, wurde es anders. Ich begann zu verstehen: Mein Wert wird nicht von anderen definiert, sondern ich habe den Wert, den Gott mir schenkt, und er hat mich nach seinem Bild gemacht. Ich bin in gewisser Weise „perfekt“ – da Er mich geschaffen und gesagt hast: „Es ist sehr gut!“ (vgl. Gen …).
Diese Änderung der Denkweise begann in mir, als ich 24 Jahre alt war. Damals las ich die Bibel und hörte einige Predigten, die mich ansprachen. Durch sie erinnerte mich Gott daran, dass ich seine Tochter – eine Prinzessin -, und nichts weniger als schön bin.
Mir wurde klar: Make-up und schöne Kleidung sollten dir dienen, deine Vorteile, Besonderheiten, deine Schönheit zu betonen. Diese Dinge können auf bescheidene und einfache Weise verwendet werden. Das habe ich gelernt. Ich habe gelernt, das alles so zu verwenden, dass ich mich in meiner Haut gut fühle.
Seit ich mich erinnern kann, hatte ich eine enge Beziehung zu Gott, ich wusste, dass er über meinem Leben wacht und mich niemals verlassen wird. Ich treffe ihn jeden Tag. Jeden Tag anders.
Ich sehe ihn in den kleinen Geschenken, die er mir jeden Tag schickt – wenn ich den Bus erreiche, wenn ich es eilig habe; wenn eine Person die Türen für mich offenhält; eine Regenpause, damit ich trocken nach Hause komme, wenn ich meinen Regenschirm vergessen habe. Auch die Tatsache, dass er mir vor vier Jahren den Job in der Gegend gegeben hat, in der meine Schwester wohnt, damit ich sie jetzt bei der Kinderbetreuung unterstützen kann. So gibt es viele kleine Dinge, die ich als sein Geschenk sehe.
Aber ich erinnere mich, dass es einen besonderen Moment gab, in dem ich eine Gewissheit über Seine Liebe bekam. Eines Abends vergoss ich Tränen nach einer Trennung, ich hatte das Gefühl, mein Herz sei in Millionen Stücke zerbrochen und könne nicht wieder heil werden. Und auf einmal fühlte ich diesen unglaublichen Frieden in meinem Herzen und hatte die Gewissheit, dass alles in Ordnung sein wird, weil Er meine Herzstücke zusammenfügte und weil er mein Herz in Seinen Händen hält und er es nie loslassen wird. In diesem Moment vertraute ich mich ihm voll und ganz an.
Meiner Meinung nach ist es der Feminismus – das Wort / die Ideologie, die jede von uns kennt und die, wie ich denke, immer mehr in die falsche Richtung geht.
Frauen werden immer noch unterschätzt, eine Frau zu sein, ist nicht genug. Ich muss eine Frau sein, die dieselben Dinge macht wie Männer, nur besser. Ich muss beweisen, dass ich unabhängig, stark und anerkennenswert bin!
Die Tendenz geht heute oft in die Richtung, aus Frauen Männer zu machen. Dies sollte nicht getan werden. Wir sind Frauen, und wir müssen Frauen bleiben, wir haben Eigenschaften, die Männer nicht haben, und die durch die gesellschaftlichen Ansprüche an Frauen verloren gehen können. Wir müssen aufstehen und für die von Gott definierte Weiblichkeit kämpfen, für Werte wie Bescheidenheit, innere Schönheit und Selbstbewusstsein. Wenn wir es nicht tun, werden diese Werte in den nächsten Generationen den Frauen fehlen.
Ich möchte in der Lage sein, Frauen, insbesondere meines Alters, zu erreichen und ihnen zu zeigen, dass wir einander helfen können, ohne gegeneinander antreten zu müssen. Das Leben ist kein Schönheitswettbewerb, die Frau neben uns ist nicht unsere Gegnerin, sondern kann unsere Freundin sein. Ich möchte an einer jungen Gemeinschaft mitbauen, in der sich die Frauen gegenseitig groß machen, Komplimente machen anstatt zu kritisieren, sich in schlechten Zeiten gegenseitig unterstützen und in guten Zeiten gemeinsam feiern. Die Gemeinschaft der Frauen im Übergang zwischen Teenager und Familie, daran möchte ich mitwirken.